
THG-Quotenhandel für Nutzfahrzeuge und Busse
Der THG-Quotenhandel ist ein Instrument, das finanzielle Anreize für die Nutzung von Elektromobilität schafft und somit zur Reduktion von Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor beitragen soll. Allerdings gibt es auch Kritikpunkte hinsichtlich der tatsächlichen Umweltauswirkungen und der Transparenz des Systems.
THG-Quotenhandel für Nutzfahrzeuge und Busse:
Auch Halter von rein batteriebetriebenen Nutzfahrzeugen (je nach Klasse mit höheren Quoten als PKW) und Bussen können am THG-Quotenhandel teilnehmen und entsprechend höhere Prämien erhalten.
Wie funktioniert der THG-Quotenhandel?
- Verpflichtete Unternehmen: Mineralölkonzerne, die fossile Kraftstoffe (Benzin und Diesel) in Verkehr bringen, sind gesetzlich verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen jährlich um einen bestimmten Prozentsatz zu senken.
- Erfüllungsoptionen: Diese Unternehmen können ihre Verpflichtungen erfüllen durch:
- Das Inverkehrbringen von Biokraftstoffen, grünem Wasserstoff oder Strom für Elektrofahrzeuge.
- Den Kauf von THG-Quoten von Dritten.
- THG-Quoten-Anbieter: Besitzer von rein batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen (BEV) und Betreiber von öffentlich zugänglichen Ladepunkten können ihre eingesparten CO2-Emissionen als THG-Quoten zertifizieren lassen.
- Handel: Diese THG-Quoten werden dann an die quotenverpflichteten Unternehmen verkauft, die sie zur Erfüllung ihrer Minderungsziele nutzen können.
- Prämie für E-Auto-Halter: E-Auto-Besitzer erhalten für den Verkauf ihrer THG-Quote eine jährliche Prämie. Die Höhe der Prämie ist marktabhängig und schwankt.
Vorteile des THG-Quotenhandels
- Finanzielle Anreize für Elektromobilität: E-Auto-Besitzer können durch den Verkauf ihrer THG-Quote Geld verdienen und so die Betriebskosten ihres Fahrzeugs senken.
- Förderung nachhaltiger Mobilität: Der Quotenhandel unterstützt die Verbreitung von Elektrofahrzeugen und den Ausbau der Ladeinfrastruktur.
- Erreichen von Klimazielen: Das System trägt dazu bei, die nationalen und europäischen Klimaschutzziele im Verkehrssektor zu erreichen.
- Zusätzliche Einnahmen für Unternehmen: Unternehmen mit elektrifizierten Fuhrparks oder eigener Ladeinfrastruktur können zusätzliche Einnahmen generieren.
Nachteile des THG-Quotenhandels
- Greenwashing-Potenzial: Kritiker bemängeln, dass Mineralölkonzerne durch den Kauf von Quoten ihre Umweltbilanz verbessern können, ohne tatsächlich eigene Emissionen zu reduzieren.
- Intransparenz und schwankende Preise: Die Höhe der THG-Prämie ist nicht garantiert und unterliegt Marktschwankungen.
- Bürokratischer Aufwand: Insbesondere für Unternehmen mit großen Flotten kann die Abwicklung aufwendig sein.
- Berechnungsgrundlage Strommix: Die Berechnung der eingesparten Emissionen basiert auf dem durchschnittlichen deutschen Strommix, nicht auf dem tatsächlichen Ladestrom (z.B. Ökostrom).